Für diejenigen Interessierten, die etwas "zurückgeben" wollen, sind hier einige amüsant gehaltene Tipps aufgeführt. Jeder Gartenbesitzer kann in einer Ecke mit einem Quadratmeter beginnen. Unsere "Ein-Quadratmeter (1 m2) - Aktion" (und garantiert werden mehr daraus - so interessant wird es sein).
Sherlock Holmes - Giftmord
Holmes muss sich noch oft leicht aufzuklärenden Kriminalfällen widmen, bei denen unliebsame Mitstreiter vergiftet werden. Giftpistolen mit eindeutigen Fingerabdrücken und DNS-Spuren zeugen von grausamen Einsätzen im Garten von Menschen gegen Un-kräuter (oder sind es Unmenschen und Kräuter?).
Alternativen für giftfreie Massnahmen gegen (besser) unerwünschte Kräuter (kleine Auswahl):
Lichtschutzfaktor - Unnötige Störung
Wer weiss, wo es Sonnenbrillen für Tiere und Insekten gibt – gesucht sind diese für nachtaktive Tiere (Igel etc.), Vögel und Insekten?
Durch zunehmende nächtliche Bestrahlung von Hauswänden, Wegen, Bäumen und Sträuchern fühlen wir uns sicher und „en vogue“. Für die Tiere bedeutet das Blendung, Verwirrung und Störung des Tag/Nachtrythmus.
Mehr Info über das zurecht auch "Lichtverschmutzung" genannte Problem unter: http://www.darksky.ch/dss/de/
Im übrigen handelt es sich auch um Energieverschwendung. Abhilfe für Wege und Hauswände schaffen Bewegungsmelder mit Zeitschaltung. Mindestens sollten Leuchten nicht nach oben in den Himmel oder seitlich abstrahlen.
Moorleichen - Trockenlegung
Diese möchte niemand im Garten – auch nicht in zugekauftem Torf aus Moorabbau und Moortrockenlegung. Ein Moor lässt sich per Torf nicht in unseren Garten verlegen. Daher sollte man auf Substrate aus Kompostierung zurückgreifen, die heute überall und zu niedrigen Kosten verfügbar sind (z.B. Landi). Ein Blick auf die Inhaltsbeschreibung hilft schnell, um das richtige zu finden.
Verkehrsnahe Lage - Öde Stein- und Schotterwüsten und Monokulturen
Dieser Anspruch wird heutzutage häufig realisiert, indem man im Vorgarten schon einmal das Schotterbett für die Bahngleise legt. Die SBB kommt gar nicht nach mit der Gleisverlegung und so harren diese Flächen als Steinwüste aus bis zu besseren Tagen. Nun, Steine und Steinansammlungen sind begrüssenswert, wenn sie sich mit zum Beispiel kleinen Sandflächen, Erdflächen, Asthaufen abwechseln. So entstehen sogenannte Ruderalflächen, die Insekten und auf nährstoffarmen Boden gedeihende Blühpflanzen anziehen.
Bilder zum Gruseln (oder Beispiele für dieses Thema) finden sich unter "GÄRTEN DES GRAUENS" bei:
Stereo statt Mono - Verarmte Gärten
Mindestens das wollen wir bei der Musik, doch im Garten wird noch oft Mono(-Kultur) verlangt. Rollrasen, Kirschlorbeer, Thuja, Liguster, Hasel und Gras und Konsorten dominieren leider zu oft die gartenbautechnische Fantasie. Lassen wir einfach mehr zu und uns auf beruhigende Vielfalt ein. Dann bringen uns Vögel auch viel Musik in Konzertsaal-Qualität.
Auf der Mauer, auf der Lauer…… - Mauer- und Zaunwahn
sitzt eine kleine Wanze…. Das alte Kinderlied besingt die Mauer als Insektenhabitat. Der Mauerbau unterliegt Zyklen des Aufbaus, der Pflege (Nord/Südkorea) und der Zerstörung (BRD/DDR). Mauern, Platteneinfassungen und Fundamente sind Elemente der Mikrozersiedelung, die Kleintiere wie Amphibien und Insekten an der Wanderung und am Zugang zu Gärten hindern. Wenn nicht vermeidbar, kann man auch hier Durchlässe vorsehen oder zum Beispiel schöne Naturholz- oder Flechtzäune einsetzen. Wahrlich schöpferische und wertvolle Habitat-Mauern sind auch Trockenmauern. Im Internet gibt es zahlreiche Ratgeber dazu und auch Kurse werden angeboten:
https://www.trockenmauerkurs.ch
Wieder Teenager sein - gepützelte Flächen (nicht Garten zu nennen)
Putz- und Ordnungsliebe ist eine weit verbreitete Tugend. In unserem ersten Quadratmeter darf man es aber einmal richtig laufen lassen und eine unordentliche Teenager-Ecke einrichten mit Holz- und Reisig-Resten, Steinen, Erde und Kies. Aufräumen abgesagt - Hängematte angesagt. "Was Du heute kannst besorgen , verschiebe ruhig auf morgen". Mach mit - lass liegen!
Das muss nicht den ganzen Garten umfassen - ausserhalb unserer Teenager-Ecke kann man gern mit viel Arbeit und Sorge aufräumen. Jeder kleine Beitrag reicht ja aus und ist besser als gar nichts.
Siehe auch den Beitrag dazu auf der Webseite der Neunforner Gemeinde / Regio Frauenfeld: https://www.neunforn.ch/wp-content/uploads/2024/06/Regio-Frauenfeld-Flyer-Biodiversitaet-626x210-2024-02-WEB.pdf
Ahornsirup aus eigenem Anbau - Plädoyer für Bäume
Nun, das ist zwar eine Möglichkeit, wenn man lange warten kann, aber nicht ganz ernst gemeint. Allerdings ist das Pflanzen mindestens eines Laubbaumes empfehlenswert, wenn man den Platz hat und Bäume mag. Sie spenden Schatten in den heissen Sommern, eine Farbenpracht im Herbst und geben im Winter die Sicht und das Licht frei. Mit dem Laub können Kinder sehr gut spielen und wenn man ein wenig liegen lässt, dient es als Unterschlupf kleiner Tiere. Nadelbäume - wie alle sogenannten "Immergrünen" sind zwar sehr beliebt, aber viel weniger vielfältig.
Brennholzverleih ! Ein neues Start-up in Neunforn - Plädoyer für Haufen
Holzauge sei wachsam. Brennholz-Scheite mieten und im der Garten-Ecke stapeln, kunstvoll anrichten, zu wildem Haufen schichten und es entsteht ein Sozialwohnungsbau für Käfer, Würmer und viele Bedürftige mehr. Der über die Jahre einkehrende Holzpilz sieht gut aus - vieles entsteht. Nur der Streichholz gehört nicht dazu. Nach der Ausleihe-Frist von mindestens 4 Jahren kann das Holz wieder zu der Firma zurückgebracht werden, wenn die Gründer mit Ihrer Brennholz-Leihgebühr nicht schon über alle Berge sind.
Die Volldiät - Überdüngung
Zu guter Letzt: die Diät-Rubrik für Leute mit guten Vorsätzen.
Schlank und "rank" an einen Tag. Magere statt nährstoffreiche Bodendecke. Das kollidiert zwar mit unserem Grundverständnis und unserer Prägung ("gut genährt, kräftig..."), ist jedoch gut für eine Ecke im Garten, in dem wir KEIN Humus, KEIN Dünger, KEIN Mutterboden, KEIN Kompost aufbringen, sondern eventuell solches bis auf 20 cm abtragen und mit Kies, Sand und Schotter auffüllen. Hier können Erdwespen, -bienen und ähnliches. Höhlen bauen und nisten und vieles mehr.
Man erhält Rat z.B. hier: http://www.vorteilnaturnah.tg.ch; http://www.floretia.ch; http://www.wildstauden.ch; http://www.biopflanzen-shop.ch; http://www.wildstauden-gaertnerei.ch
Fremdsprachenkurs - Neophyten
Oft sprechen wir im Garten viele Fremdsprachen, ohne das wir es uns bewusst sind. Im heutigen globalen Umfeld ist das zwar modern. Wenn wir aber etwas neu anpflanzen oder abgestorbenes ersetzen wollen, ist der Moment gekommen, nach geeigneten einheimischen Pflanzen zu suchen. Mitteleuropäisch reicht aus, es muss nicht unbedingt Thurgauer Dialekt sein! Bevor sich also, wie das Englische, alles gern einnistet und dann stark verbreitet, hilft der Gärtner sicher gern aus im Sprachkurs der Pflanzen.
Folgende Vertreter ausländischer Sprachen (Neophyten) sind sehr starke Verdränger ohne Nutzen für heimische Vogel- und Insektenwelt und sollten in Gärten keinesfalls gezielt angepflanzt werden:
- Kirschlorbeer
- Nordamerikanische Goldrute
- Staudenknöterich
- drüsiges Springkraut
- Essigbaum
- Götterbaum
Die Palmen- und Bananensorten sind auch Fremdsprachler, nützen nichts, passen nicht und schaden aber auch nicht. Vielleicht werden sie sich einst mit der laufenden Klimaerwärmung auch selbst vom Süden herkommend ausbreiten.
Siehe auch und vor allem: https://umwelt.tg.ch/anlagen-und-biosicherheit/neobiota/neophyten.html/1212
Einge....igelt - Igelschutz
Wer sich einigeln möchte, sei es aufgrund von Pandemien, Politikern/Diktatoren, Narzissten, Wahlfälschern im Thurgau, Wetter oder Weltuntergang, tut gut daran, sich die Urheber mit in's Boot zu holen. Denn wer hat's erfunden: der Igel. Am besten gelingt das, wenn man dem Igel auch etwas bietet: Asthaufen, ein Überwinterungskasten und Buschwerk. Damit die SUVA und ihre Unfallversicherungsbeiträge auch ihre Freude haben, ist dringend angeraten, für hohe Igelsicherheit zu sorgen:
Keine Netze liegenlassen, Anfeuern nur nach vorheriger Kontrolle und vieles mehr.
Mehr dazu bei: http://www.pro-igel.ch
Sucht-Therapie - Giftverzicht im Garten
Wir Junkies unter uns: Stoff gibt es ja überall. Wir haben unsere Quellen. Aber: Trinkwasserinitiative, Pestizidinitiative abgelehnt. Was nun/tun ? Hängen wir als Junkies weiter an der Spritze? Gibt es keinen Ausweg ? Unsere Gärten sind schon voll von Narben und zwischen den Zehen ist auch kaum noch Platz.
Keine Sorge: Rettung naht mit der Hilfe zur Selbsthilfe.
Blattläuse: ein einfaches und erprobtes Mittel gegen saugende Blattläuse ist es, eine Seifenlauge anzusetzen. Am besten mit Kernseife oder Schmierseife aus dem Handel eine solche in einer Sprühflasche anmixen und auf die befallenen Blätter und Stängel spritzen. Vertreibt die Läuse recht schnell und anhaltend.
Fly-in-Restaurant für Greifvögel
Der neue BurgerKing Fly-In in Niederneunforn eröffnet ! Für Milane (wilde Greifvögel) gibt es jetzt "Fly-in"-Restaurants am Hang von Niederneunforn. Diese neue Verpflegungsmöglichkeit bietet sommers wie winters unter anderem solch Wildvögelschmaus wie Cervelat und Küchenabfälle wie Käserinden an. Für schädliche salzhaltige Kost ist also gesorgt. Wenigstens billig ist es dort.
Die befragte Restaurant-Testering Schweizerische Vogelwarte sagt dazu: 0 Sterne
Die in der Schweiz überwinternden Greifvögel sind gut an die Verhältnisse angepasst. In strengen Wintern kann es zu grösseren Verlusten kommen, diese werden aber meist wieder ausgeglichen und die Tiere sind auch in der Lage, strenger Witterung auszuweichen (sogenannte Winterflucht oder Schneeflucht). Daher ist eine Fütterung von Greifvögeln generell nicht nötig.
In einer vielfältigen, naturnahen Landschaft geraten Greifvögel auch in harten Wintern weniger in Bedrängnis als in grossflächigen und eintönigen Agrarlandschaften. Hecken, Ufergebüsche, Buntbrachen, Säume, Altgrasstreifen oder Hochstammgärten bieten vielen Kleintieren Unterschlupf. Diese Strukturen sind somit eine langfristige und nachhaltige Hilfe für Greifvögel, da dort ihre Beutetiere vermehrt vorkommen. Auch andere Tiere wie Insekten profitieren davon.
Ausserdem ist die Fütterung von Greifvögeln grundsätzlich bewilligungspflichtig (Vetereinärbehörden, ggf. Jagdverwaltung und Gemeinden sind zuständig; auch die Erlaubnis der Landbesitzenden wäre einzuholen, würde die Fütterung z.B. auf einem Feld erfolgen). Der Bund untersagt zudem Fütterungen in Wasser- und Zugvogelreservaten und in Eidgenössischen Jagdbanngebieten.
Stromerzeugung im Garten
2024: die Gemeinde hat die erste Photovoltaik-Anlage auf Nistkastendach genehmigt!
Vielleicht lassen sich weitere Hausdächer, Hausfassaden etc. zur Stromerzeugung finden. Nur 10-15% der Neunforner Dächer tragen Solarzellen - ein unzeitgemäss tiefer Wert... und das bei vielen Südhanglagen.