Mehlschwalben bauen immer seltener Naturnester, dazu fehlt ihnen das Baumaterial.
Viele Liegenschaftsbesitzer sind glücklicherweise bereit, an ihren Fassaden Kunstnester anbringen zu lassen. Kotbretter verhindern die Fassaden-Verschmutzung. Jeden Frühling werden die gefiederten Nachbarn freudig erwartet.
Während der Brutzeit verfüttert ein Elternpaar bis zu 150'000 Fluginsekten an seine Jungen.
Die Mehlschwalbe ist auf der Roten Liste der Brutvögel und gilt neu (2011) als potentiell gefährdet. Künstliche Nisthilfen für Mehlschwalben.
Foto: Kotbretter (weiss) verhindern Verschmutzung darunterliegender Bereiche oder der Fassade. Das erhöht die Akzeptanz.
Anfang Mai treffen sie bei uns ein und Anfang August ziehen sie wieder weg: die Mauersegler.
Jedes Jahr kommen sie an denselben Brutort zurück. Ihr ganzes Leben spielt sich in der Luft ab, mit Ausnahme des Brutgeschäftes.
Mauersegler brüten beispielsweise in Hohlräumen unter Ziegeln. Dank Spezialkästen aus Holz an hohen Gebäuden vergrössert sich die Population in Neunforn seit den 90er Jahren stetig. Wichtig ist ein freier Luftraum vor den Nisthöhlen.
Auch Spatzen behausen diese Kästen gerne; Abhilfe: Einflugloch im Winter versperren, bis die Mauersegler zurück kehren.
In die Zeit der Jahrtausendwende fällt die Renaturierung der Thur auf dem Abschnitt bei Neunforn. Im Rahmen dieser umfangreichen Arbeiten entsteht 2003 am Binnenkanal die Eisvogelbrutwand mit 4 künstlichen Brutröhren.
Der Erfolg stellt sich sofort ein: Der Eisvogel benutzt die Brutröhren! Bautechnische Mängel bewirken jedoch ein Zerbröckeln der Wand. Der Eisvogel zieht wieder aus.
Im März 2011 kann die Brutwand saniert werden.
Die Konstruktion besteht aus einer Eichenwand, befestigt an Eichenpfählen, welche im Hang verankert sind. Diese Wand muss ja auch dem Hochwasser standhalten. Der Eisvogel lebt an diesem Thurabschnitt. Hoffen wir, dass er die neue Brutwand annimmt.
Siehe auch: TZ-Artikel vom 20.03.2012
Die Thuregg liegt am Südhang zur Thur. Dieses Hangmoor mit einem Schilfbestand hat der NVVN unter Pacht. Der Verein hat darin drei kleine Teiche für Amphibien angelegt.
Biotope entwickeln sich nicht immer nach dem Plan des Menschen. So brütet hier seit einigen Jahren das Schwarzkehlchen. Schweizweit gibt es etwa 500 Brutpaare. Das Brutrevier ist ein trockenes, warmes, unproduktives Habitat. Ab Mitte April lässt sich der kleine Vogel mit schwarzer Kehle und weißem Kragen auf seiner Sitzwarte beobachten und hören.
Fledermäuse sind die wenig bekannten Luftraumbewohner in unserer Umgebung. Erst in der Abenddämmerung und Nachts aktiv, sowie einzig im Ultraschallbereich kommunizierend, entgehen sie leicht unserer Aufmerksamkeit. Sie sind extreme Flugkünstler mit ihren Hautflügeln und halten Mückenpopulationen für uns im Zaum.
Der zunehmen Siedlungsdruck mit au(s)fgeräumten Gärten, Waldrändern und Häusern macht es für sie schwer, Nistraum zu finden. Daher empfiehlt es sich, auch an diese Flugwesen zu denken bei der Installation von Nisthilfen.
Eine Anleitung zur Aufhängung von Fledermaus-Nistkästen findet sich zum Beispiel unter: http://www.fledermaus.info/index.php?id=550